Der Vorteil lesbarer Dateien


Warum menschenlesbare Dateiformate die Zukunft sind – und warum Markdown mehr ist als nur Text

(Ca. 2.000 Wörter)


Einleitung: Das leise Revival der Einfachheit

In einer Welt, die von KI-generierten Daten, Cloud-Silos und geschlossenen Ökosystemen geprägt ist, erleben einfache, menschenlesbare Dateien ein erstaunliches Comeback.
Während viele Nutzer sich in Plattformen wie Notion, Evernote oder Microsoft OneNote einmauern, kehren immer mehr Poweruser zu einem Prinzip zurück, das fast altmodisch wirkt: reine Textdateien.

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Stell Dir vor, Du hast was in der Cloud und sie gibt es Dir nicht mehr zurück

OneDrive, iCloud, Google-Drive, pCloud, Nord-Locker, MEGA, die Liste ist lang. Über die letzten Jahre sammeln sich die unterschiedlichen Cloud-Anbieter, ursprünglich als „Free“ gestartet, dann doch als Abo bezahlt, manche liegen brach, manche sind richtig wichtig geworden.

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Datensicherheit, Teil 1.

Nach einer dreiwöchigen Probephase läuft nun der Esprimo-Unraid-Server mit sämtlichen USB-Platten (jeweils 1 TB groß) und einem separaten Terramaster-DAS-Gehäuse für 2 weitere Festplatten. In dem stecken ebenfalls zwei 1 Terabyte-3,5 Zoll-Festplatten (die Älteste aus dem Jahr 2011!).

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UnRAID und ein alter Fujitsu

Die Ordnerautomation mit dem alten Mac mini funktioniert. Schade ist aber die eingeschränkte Nutzung der beiden extern angeschlossenen Festplatten. Das System hat keine Rückfallebene.

Im neuen – alten – System läuft nun ein Fujitsu-Esprimo mit Pentium Gold-Prozessor und einem UnRaid-USB Stick als Betriebssystem. Erweitert auf 32 GB RAM und mit einer Cache SATA SSD und drei externen 1 TB-Platten läuft es nun seit einer Woche im Probelauf. Es bietet mit einer Paritätsplatte die Möglichkeit eine defekte Festplatte zu rekonstruieren und mit dem UnRaid-Betriebssystem außerdem die Option Docker-Applikationen und ganze virtuelle Maschinen laufen zu lassen. Der Pentium-Prozessor ist erstaunlich leistungsstark, allerdings sind ausgewachsene Windows-VM nicht wirklich performant und nicht empfehlenswert.

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Niklas Luhmann und sein Zettelkasten

Niklas Luhmann (1927-1998) ist einer der wirkmächtigsten deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts. In einer nahezu vierzigjähriger Forschungs- und Lehrtätigkeit entwickelte er auf der Basis der philosophischen Tradition einerseits und der Rezeption der unterschiedlichsten Konzepte der modernen Wissenschaften andererseits eine funktionalistisch orientierte Systemtheorie, die von sich beansprucht, alle sozialen Phänomene in einer theorieeinheitlichen Sprache beschreiben zu können

https://niklas-luhmann-archiv.de/person/person-und-theorie

Im Beitrag zu Hypercard erläuterte ich den Umstand, Informationen abrufbar machen. Niklas Luhmann hat mit seinem Zettelkasten eine Methode ausgearbeitet, in der er Informationen miteinander verbunden hat. Durch diese Methode schaffte er in einer vergleichsweise kurzen Zeit, viele Bücher zu verfassen. Zwar dauerte die Erfassung der Informationen Jahre und Jahrzehnte, aber durch die Strukturierung konnte er dann ergiebige Einsichten – schnell – gewinnen.

Informationen sind also wichtig. Informationen abrufbar zu machen ist also wichtig. Informationen zu verbinden ist also wichtig.

Remember HyperCard?

Wie lernt man? Wie hat man gelernt? Wie kann man Wissen ordnen? Wissen wiederfinden? Wie kann man Wissen verbinden? Wie kann man Wissen so strukturieren, dass man durch Wissen geführt wird? Wie kann man Wissen so strukturieren, dass man durch Wissen neu erkennt, neu versteht und neu verbindet? Eine neue Perspektive einnehmen kann. Wie war das, damals?

Der Niedergang von HyperCard zeichnete sich im Jahr 1989 ab und war im Jahr 1994 besiegelt, als die Library of Congress von HyperCard auf HTML und das HTTP des World Wide Web umstellte. HyperCard war zum Scheitern verurteilt, weil es in der Kultur von Apple keine angemessene Aufgeschlossenheit für Netzwerktechnik gab.

wikipedia-Hypercard

Als ich Anfang der 90er Jahre mit Hypercard versucht habe zu arbeiten, war der von den Erfindern von Hypercard zu Grunde liegende Gedanke, deren Blick auf die Verarbeitung von Informationen, für mich vollkommen unbekannt und kaum nachzuvollziehen. Objektorientierte Zuordnung von Informationen und deren Verarbeitung – wie in Hypercard – war Neuland für mich. Ich kam aus der Zeilenbasierten Programmierung, selbst mehrere Programme gleichzeitig „auf zu haben“ war damals eine neue Erfahrung.

Tatsächlich nützlich war Hypercard als ich einen Lernstack (in Hypercard nannte man die Dateien „Stacks“, also „Stapel“, dazu später mehr) für ein Studienfach gebaut hatte: dort konnte man alle Informationen in Karten eintragen und dann – suchbar – wieder zum Lernen nutzen. Hypercard war also in der Lage alle Informationen gewissermaßen zu attributisieren und dadurch auswertbar zu machen.

Darüber soll es zum großen Teil in diesem Blog gehen.

Let´s encrypt und freie SSL-Zertifikate

Ein Blick auf das eigene Hosting

Strato bietet auf dem Papier einiges:
50 GB Webspace, drei Domains, dazu Subdomains in beliebiger Menge. Eigentlich mehr, als viele je brauchen.
Und doch liegt ein Teil davon oft brach – so auch hier.

Parallel läuft noch ein anderes Projekt: eine Seite über die Faszination der Schreibmaschine, gehostet bei Host Europe. Über Jahre hinweg liefen dort verschiedene Blogs – stabil, performant, verlässlich. Doch jetzt steht ein Umzug an.
Warum? Ganz einfach: Kosten sparen.

Die Entscheidung fällt auf Strato. Nur: Die Performance dort wirkt im Vergleich – sagen wir – ernüchternd.
Im Netz wird zwar auch über Host Europe gemeckert, aber in Sachen Geschwindigkeit konnte man sich dort nie wirklich beschweren.
Trotzdem: Der Entschluss steht. Der Blog zieht um.


Das SSL-Problem

Dann taucht ein unscheinbares, aber entscheidendes Thema auf: SSL-Zertifikate.
Sicheres HTTPS ist heute Pflicht – nicht nur aus Datenschutzgründen, sondern auch für SEO und Vertrauen.

Strato liefert im Vertrag ein SSL-Zertifikat – allerdings nur für die Hauptdomain.
Kein Wildcard-Zertifikat, das auch alle Subdomains absichert.

Das ist ein Problem, denn:

  • Zwar lassen sich bei Strato problemlos über 200 Subdomains anlegen,
  • aber nur die Hauptdomain ist „sicher“.
  • Die Subdomains bleiben unverschlüsselt – und sind damit praktisch unbrauchbar.

Natürlich bietet Strato eine Lösung an: ein kostenpflichtiges Wildcard-Zertifikat.
Doch das kostet extra – und konterkariert die ganze Idee vom „Sparen“.


Let’s Encrypt: Die freie Alternative

Also der Gedanke: Geht das nicht kostenlos?
Ja, mit Let’s Encrypt – einem Projekt der Internet Security Research Group, das freie SSL-Zertifikate bereitstellt.

Let’s Encrypt hat das Web grundlegend verändert.
Vorher war HTTPS oft teuer, umständlich und intransparent. Heute kann jeder ein gültiges, vertrauenswürdiges Zertifikat erzeugen – kostenlos.

Einziger Haken: Die Zertifikate sind nur 90 Tage gültig. Danach müssen sie erneuert werden.
Das klingt zunächst nach Aufwand, lässt sich aber automatisieren – zumindest auf Linux oder macOS-Systemen.


Certbot: Das Werkzeug der Wahl

Let’s Encrypt nutzt ein kleines, mächtiges Tool namens Certbot.
Damit lässt sich über die Kommandozeile ein Zertifikat anfordern, verifizieren und installieren.

Beispiel (macOS oder Linux):

sudo certbot certonly --manual

Daraufhin fordert Certbot den Benutzer auf, einen bestimmten DNS-Record anzulegen – den sogenannten
_acme-challenge-Eintrag.
Dieser Eintrag dient der Domain-Verifikation: Er zeigt Let’s Encrypt, dass du tatsächlich der Besitzer der Domain bist.


Die Herausforderung bei Strato

Und hier beginnt das Problem:
Strato erlaubt zwar das Anlegen solcher DNS-Einträge, aber das DNS-Update dauert.
Teilweise bis zu 24 Stunden.

Let’s Encrypt hingegen prüft fast sofort – und erwartet, dass der Eintrag innerhalb weniger Minuten erreichbar ist.
Das führt dazu, dass die Verifikation regelmäßig scheitert.

Kurz gesagt:

Certbot schickt die Challenge raus – Strato ist zu langsam.
Ergebnis: kein Zertifikat.


Mögliche Workarounds

Ganz aussichtslos ist es nicht, aber unbequem.

  1. Manuelles Verfahren:
    Certbot ausführen, _acme-challenge-Eintrag bei Strato setzen, abwarten, hoffen, dass die Verifikation rechtzeitig durchläuft.
    Das kann funktionieren – oder auch nicht.
  2. Verwendung eines externen DNS-Anbieters:
    Wenn du die DNS-Zone bei einem schnelleren Provider verwaltest (z. B. Cloudflare, Hetzner, AWS Route 53), kannst du dort die Challenge automatisiert aktualisieren.
    Das erhöht die Erfolgschancen deutlich.
  3. Automatisierte Skripte (ACME-Clients):
    Es gibt alternative Clients, die über API-Schnittstellen DNS-Records automatisch setzen.
    Strato bietet hier aber keine API, was das Verfahren unnötig erschwert.

Fazit: Theorie gut, Praxis holprig

Let’s Encrypt ist eine fantastische Idee – und funktioniert hervorragend auf Servern mit direktem Zugriff.
Auf Shared-Hosting-Plattformen wie Strato wird es aber schnell mühsam.

Die Ursachen:

  • Kein Root-Zugang,
  • kein API-Zugriff auf DNS,
  • langsame DNS-Propagation.

Das Ergebnis:
Viele Nutzer scheitern an der Verifikation – und greifen doch wieder zum bezahlten Zertifikat.
Nicht, weil Let’s Encrypt schlecht wäre, sondern weil das Hosting es nicht hergibt.


Die ehrliche Bilanz

Wenn du volle Kontrolle über deine Zertifikate willst, brauchst du:

  • Entweder einen Server oder vServer mit Shell-Zugang,
  • oder einen DNS-Anbieter mit API-Schnittstelle zur Automatisierung.

Für reine Shared-Hosting-Tarife bei Strato, IONOS oder anderen Billiganbietern gilt:

Let’s Encrypt funktioniert theoretisch, aber nicht praktikabel.

Daher die nüchterne Einschätzung:

  • Ja, man kann sparen.
  • Aber man spart sich vor allem Zeit und Nerven, wenn man gleich auf einen Hoster setzt, der Let’s Encrypt nativ unterstützt.
    (z. B. netcup, all-inkl, Uberspace oder Hetzner Webhosting)

Schlussgedanke

Was bleibt, ist ein klassischer Zielkonflikt:
Bequemlichkeit vs. Kontrolle, Sparen vs. Stabilität.

Let’s Encrypt zeigt, wie mächtig freie Infrastruktur sein kann.
Aber sie braucht ein Umfeld, das offen genug ist, um sie auch wirklich zu nutzen.

Bei Strato ist das (noch) nicht der Fall – und so endet der Versuch, freie Zertifikate zu nutzen, oft mit einem resignierten:

„Nein, funktioniert alles nicht.“

Und genau das ist schade – denn das Web wäre schöner, wenn mehr Anbieter das Prinzip „sicher, frei und einfach“wirklich ernst nehmen würden.

Mac mini 2012 – dual core – als Heimserver

Nach heutigen Maßstäben ein unerträglich langsames Gerät. Ein Betrieb mit den aktuellen Betriebssystemen ist schon lange nicht mehr möglich. Nur noch alte Mac OS-Versionen laufen. Für eine ernsthafte Arbeit ist dieser Mac (Mac mini 6.1) kaum zu gebrauchen.

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Ordnerautomation in Mac OS

Wenn also alle digitalisierten Papierunterlagen als PDF „irgendwo“ abgelegt sind, dann kann man mit Apples Ordnerautomation Abläufe festlegen, um gewisse Bedingungen sicherzustellen, die Aufmerksamkeit dem Computer überlassen, oder Vorbereitungen zu treffen. Ordnerautomation findet nicht ohne den Computer statt (schade eigentlich), eröffnet aber neue Möglichkeiten.

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Apple Notes kann es?

Um die Unterlagen aus Evernote heraus zu bekommen, gibt es einige Möglichkeiten. Bei einer Vielzahl von Dokumenten gibt es realistisch betrachtet nur die Export-Funktion über .enex-Dateien. Und Apple Notes kann tatsächlich dieses Dateiformat lesen. Bei vielen hundert, oder tausenden Notizen sehr hilfreich.

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