oliver mark, kollodium, sct, linse, erfahrungen, korrekturlinse, platte, tips, reinigen
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Reinigung mit Kollodium

Gerade bei einem SCT, bei dem die Front-Korrekturlinse sehr schnell verschmutzen kann, ist eine Möglichkeit diese Linse zu reinigen ohne Kratzer zu erzeugen sicherlich eine nützliche Hilfe. Die Meinungen gehen, soweit ich bisher in Erfahrung gebracht habe, zum Thema Kollodium deutlich auseinander. Dennoch ist es auffällig, daß die positiven Meldungen immer von denen kommen, die das Zeug auch wirklich mal ausprobiert haben. So also auch ich und ich kann diese positive Erfahrung nur bestätigen.
Kollodium riecht wie Uhu-Klebstoff und sieht auch genauso aus. Transparent, allerdings ist Kollodium dünnflüssiger.
Nachdem man nun die Korrekturlinse aus dem Teleskop entfernt hat (auf die genaue Position für den späteren Zusammenbau achten), verteilt man das flüssige Kollodium auf jeweils einer Seite der Linse. Dabei geht man nacheinander vor. Also zuerst mal nur die eine Seite und danach, wenn die erste Seite fertig ist, die zweite Seite.
Das Kollodium ist relativ dünnflüssig und so muß man darauf achten, daß nicht zuviel über die Platte läuft. Fingerspitzengefühl ist also angesagt. Innerhalb von wenigen Sekunden ist das Kollodium getrocknet. Man kann nun getrost mit dem Finger auf die Linse greifen, da das trockene Kollodium wie getrockneter Uhu auf der Platte klebt. Mit einem wichtigen Unterschied: das Kollodium läßt sich sehr leicht wieder abziehen. Dazu klebt man ein Ende eines Tesastreifens auf das getrocknete Kollodium und zieht die ganze Schicht wieder von der Linse ab. Mögliche Reste löst man auf die gleiche Weise vorsichtig von der Platte.
Das gleiche macht man zweimal und sämtliche Fettreste, Fingerabdrücke, Pollenstaub, Staub usw. sind restlos entfernt. Zum Reinigen eines SCT-Teleskopes ist Kollodium sicherlich ein verdammt gutes Zeug. Aber auch sehr gefährlich, da die Dämpfe sehr leicht entzündlich sind (daher vertrocknet Kollodium auch sehr schnell). Man sollte nur in gut gelüfteten Räumen diese Arbeiten verrichten, außer man schnüffelt öfter mal aus der Tüte, dann macht das auch nichts mehr aus.

das Tauproblem beim SCT: Beschlagen der Korrekturlinse

Eines der nervigsten Probleme, eigentlich das nervigste Problem an sich an einem SCT-Teleskop ist das unweigerliche Beschlagen. Zu Beginn verwendete ich zum Entfernen des Beschlags einen 12V Fön. Allerdings war dann eine ständige Wiederholung des Fönens notwendig. So ist dies also keine langwierige Lösung.
Seit neuestem habe ich eine alte Isomatte (dunkel) zurechtgeschnitten, die die Wirkung einer gedämmten Taukappe hat. Nach den Erfahrungen vieler anderer Anwender, ist dies die billigste und auch sehr gute Möglichkeit, dem Problem zu Leibe zu rücken.
Ansonsten gibt es diverse technische Möglichkeiten, um die Linsen des Teleskops vom Kondenswasser, bzw. Beschlag frei zu halten. Den Kendrick-Dew Remover habe ich mit selber - aus Kostengründen - nicht angeschafft, da ich nur schwer einsehen kann, viel Geld für eine technische und teure Lösung auszugeben, wenn ich einen gleichwertigen Effekt für weniger bekommen kann.
Recherchiert man im Internet nach den Möglichkeiten der Tauentfernung und liest man die Berichte der Nutzer, so muß der KDR eine gute Anschaffung sein, da er nicht nur den Beschlag kontinuierlich fernhält, sondern sogar das Bild an sich verbessern soll. Der KDR wird sowohl um die Frontlinse herum montiert und über eine Netzspeisung beheizt, als auch in kleinerem Maßstab um die 1.25, bzw. 2-Zoll Okulare gewickelt, wodurch auch diese frei gehalten werden. Der Preis des KDR liegt momentan bei ca. 400-500 Mark inklusive Steuerelement. Verglichen mit dem Preis einer Isomatte (ca. 10-20 Mark) ist sicherlich verständlich, daß ich erst einmal diese Variante ausprobieren werde.

Erfahrungsbericht StellarVue 2" Zenitspiegel, 5mm UO Ortho, 56mm Meade SP 4000 Okular:

Da ich testen wollte, ob mein GSO 90/1000 Refraktor als Deep-Sky Fernrohr etwas taugt und dieses eher langbrennweitige Teleskop mit 2" Okularen ein Gesichtsfeld von etwa 3 Grad ermöglichen soll, kaufte ich mir die entsprechenden Werkzeuge hierfür. Ein StellarVue 2" Zenitspiegel, ein 2" 56mm Meade SP 4000 Übersichtsokular und außerdem anderes Thema) noch ein 5mm University Optics Ortho 1.25" als Planetenokular.

Als Testobjekt nahm ich den nordöstlichen Nachthimmel in den Wieslocher Breiten, heraus aus dem Küchenfenster um etwa 3 Uhr morgens, also nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang. Mars war eigentlich das Objekt der Begierde, aber diese Bedingungen waren wahrlich nicht die Besten. Dies merkte ich schon an einem - bedingt durch die eher warme Küche - längerem Tubusseeing, dass dem Objekt zu Anfang farbige Ränder bescherte. Auch waren die Sterne zu Beginn der Session schwer richtig scharfzustellen.

Mit dem 2" Spiegel und dem 5mm UO Okular versuchte ich Mars scharfzustellen. Das Seeing war meiner Ansicht nach relativ gut, kaum Luftturbulenzen, aber die Raumtemperatur und das Beobachten aus dem Fenster machten wohl die besonderen Probleme aus. Nichtsdestotrotz, es gelangen dennoch einige ruhige Bilder von Mars auch wenn es mir nicht gelang den Planeten "richtig"scharf abzubilden. Mir fiel auf, dass der Planet nicht vollkommen rund war, sondern eine leichte Phase hatte. In der Mitte des Planeten fielen dunklere Bereiche auf, die sich nicht wie bei Jupiter als Streifen abzeichneten, sondern als fast quadratischer Fleck. Eis konnte ich nicht entdecken, achtete aber auch nicht darauf, da ich mir doch mehr vom Anblick erwartet hatte. Und morgens um 3 Uhr war die Enttäuschung dann wohl doch größer, als ein sachlicher Blick unter Berücksichtigung der Gegebenheiten. Naja, ich war froh, dass ich die dunkleren Bereich auf dem Mars überhaupt sehen konnte. Ist ja auch was. Ich war erst unsicher, dass die optischen Einschränkungen vielleicht durch den neuen 2" Spiegel entstanden, denn so waren sie mir noch nie mit dem 1.25" Spiegel aufgefallen. Ich wechselte die Spiegel aus und die Beobachtung zeigte, dass es nicht am Spiegel lag. Tatsächlich waren die Details auf Mars nun noch schwerer bis gar nicht mehr erkennbar. Stattdessen erschien mir ein Bild, dass sich durch erhöhte "Körnigkeit" (nicht die Schlieren in den Augen, sondern eine Körnigkeit im fotografischen Sinne) auswies. Also schlechter als mit dem 2" Spiegel. Wäre ja auch schlimm gewesen. Hat ja Geld gekostet das Teil.

Das 2" 56mm Meade Okular macht einen mächtigen Eindruck. Hierfür muss ich den Refraktor etwa 4 cm nach vorne verschieben, damit alles im Gleichgewicht bleibt. Zusammen mit dem 2" Spiegel, der an sich auch schon ein richtiges Stück Optik ist, sieht das Teleskop gleich deutlich hochwertiger aus. (Das ist es natürlich auch, denn Spiegel und Okular kosten zusammen mehr als der Refraktor ;-); Auch der Durchblick ist sein Geld wert. Zum 56mm möchte ich aber noch nichts genaueres sagen, der erste Eindruck war sehr gut, ich hatte aber noch keine Gelegenheit mir mal größerflächige Bereiche (z.B. Schwan, Milchstrasse oder so) anzuschauen. Sobald ich dies getan habe, gibt's Informationen.

Warum ich ein 5mm UO Ortho gekauft habe? Weil ich mich selbst im genauen Vergleich über die Unterschiede eines TS Superplössl 4mm und eben eines "richtigen" Planetenokulars klar werden wollte. Das TS ist angenehmer vom Einblick, vor allem wegen der Augenmuschel. man muss aber auch tiefer hinein. Beim UO ist der Rand nicht abgedeckt, so dass die Umgebung störend wirken kann (und bei mir auch wirkt). Ich stecke meinen Kopf zwar unter ein dunkles Tuch, um beide Augen öffnen zu können, aber das TS ist "bequemer". Vom optischen Eindruck erscheint das UO weniger "verschliert", was aber sicher mit der größeren Austrittspupille und der geringeren Vergrößerung zusammenhängt. Vor allem aber sieht man das ganze Gesichtsfeld etwas weiter vom Okular entfernt. Eine entsprechende Augenmuschel wäre schon alles. Eigentlich kann ich beide Okulare nicht vergleichen. Soviel aber noch: wenn ich das 5mm UO "drin" habe, habe ich nicht das Bedürfnis mit einem 4mm Plössl noch mehr rauszuholen. Wenn ihr versteht was ich meine? Also keine verfehlte Anschaffung.

Zusammengefasst erscheinen mir diese Anschaffungen auf jeden Fall langfristige Investitionen, der Spiegel ist eine für die 2" Okularverwendung mit deren Möglichkeiten erforderliche Anschaffung. Die Qualität ist sowohl optisch, als auch haptisch hochwertig. Das Ding in der Hand zu halten (das Fernrohr daran frei zu führen) macht einfach Spass. Das 2" Meade ist ein Trümmerteil. Richtiger Test folgt. Das UO Ortho ist kann für ca. 45 Euro kein rausgeschmissenes Geld sein, was die optische Qualität beweist.

Ach so: 90mm und DeepSky? Bitte nicht zu eng sehen. Deep Sky im Sinne der Gegebenheiten natürlich. :-)

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